NAW und TTIP

von Kai Romhardt

Hier ein Aufruf von Michael Krohn (NAW-Honnover) sich im Rahmen des Netzwerks mit dem Thema TTIP zu beschäftigen. Michael hat die Hauptargumente gegen dieses weitreichende Abkommen zusammengefasst und freut sich über eure Reaktionen und Ideen, wie wir dieses Thema im Rahmen des NAW behandeln können.
 
Nachricht von Michael (michael_krohn@web.de)
 
Wir haben in der Regionalgruppe Hannover unser letztes Treffen erstmalig zu einem achtsamen Austausch mit einem hoch brisanten politischen Thema genutzt. Das TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen der USA und der EU, wird derzeit äußert kritisch diskutiert. Allgemeine Infos zum Einstieg finden sich unter 
 
 
Eine Übersicht der Pro- und Contra-Argumente von Rudolf Hickel findet sich unter
 
Die Hauptkritikpunkte, die sich auch unter http://www.ttip-unfairhandelbar.de/
finden, liegen in der Unterbietung sozialer und ökologischer Standards und in der Aushöhlung demokratischer Grundrechte, da die geheimen Verhandlungen der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Auch die Bundesregierung hat keinen weiteren Zugang dazu:
 
Dafür allerdings sehr viele Lobbyorganisationen. "Bekannt" geworden ist auch der Plan, dass nach dem TTIP Konzerne das Recht vor außerparlementarischen Schiedsgerichten haben, Staaten auf entgangene Gewinne zu verklagen, also z.B. eine Entschädigung für einen Mindestlohn oder den Schutz von besonders benachteiligten Gruppen zu verlangen. 
Die Gefahren für die demokratische Grundordnung werden z.B. hier verdeutlicht:
 
 
Das von den europäischen Grünen ins Netz gestellte EU-Dokument findet sich unter
 
Die von der Wirtschaft gefütterte Meinungsmaschine läuft dagegen bereits seit einiger Zeit auf Hochtouren,  ein trauriger Höhepunkt ist dieser Artikel aus der FAZ - nein, er ist keine Satire!
 
Eine achtsame Wirtschaft ist aus unserer Sicht mit dem TTIP unvereinbar. Allerdings gibt es bei allen Protest derzeit auch zumindest unseresn Wissens kaum eine Kritik, die auf Basis einer achtsamen Haltung lebensdienliche Alternativen formuliert.
Hier wollen wir mit dem NAW ansetzen und uns im ersten Schritt mit Euch austauschen, welche Erfahrungen und Ideen in den Gruppen bestehen. Daraus lassen sich dann vielleicht auch weitere Schritten überlegen.
 
Hier sind die Ergebnisse unseres Treffens der Regionalgruppe:
 
 Viele machten die Erfahrung, dass das Thema TTIP
und Achtsamkeit sehr schwierig zu verbinden sind, 2 Erfahrungs- und Daseinswelten aufeinander treffen.
Die aufgenommenen Infos können von Bauchweh über Ärger und Wut bis zur Hilflosigkeit viele aufwühlende
Gefühle auslösen. Wie dossiere ich diese Gefühle? Irgendwann ist es zu viel. Das kann Achtsamkeit helfen
diese Grenzen zu finden und dann auch zur Gegenregulation. Es kann auch zu einem Verpflichtungsgefühl kommen sich aber informieren zu müssen.
 
Da ist die Gruppe hilfreich zu sehen, dass es anderen auch so geht.
Ein schönes Ziel wäre die Achtsamkeit und ihre positiven Effekte in die grauen Welt des TTIP und den dort
Agierenden zu bringen, einen positiven Gegenentwurf einfliessen zu lasse,um  unsere Energie dafür zu verwenden, positive Gefühle voran zu bringen und nicht nur in der Gefahrenabwehr zu verharren.
 
Als ein Bespiel wurde eine Tradition nach M. Ghandi, die Hartal-Tradition genannt, die von Mitgiedern der Arche hier im Friedenhof (Treffpunkt der Regionalgruppe) gelebt wird. Menschen praktizieren innerer Einkehr zur kritischen Selbstreinigung um sich zu hinterfragen. In Offenburg gibt es eine Aktion die sich Tauschen, Teilen in Partnerschaft ("TTIP") nennt. Diese Tugenden werden in der Öffentlichkeit an einer Tafel praktiziert und einen sichtbaren Gegenentwurf zu zeigen, im Gegensatz zu dem  geistigen Untugenden des TTIP, mit immer mehr Wachstum.
 
Ich hoffe, wir können auch bei diesem Thema die Vielfalt des Netzwerkes nutzen und freue mich auf die Stimmen aus den anderen Gruppen.
 
Viele Grüße
 
Michael (michael_krohn@web.de)

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